Wirtschaft und Sicherheit
Nachhaltige Rohstoffgewinnung am Niederrhein
Angesichts der zunehmenden Rohstoffknappheit im Bausektor wächst die Besorgnis über einen möglichen ökonomischen Stillstand. Die Abhängigkeit von teuren Rohstoffimporten ist keine nachhaltige Lösung. Stattdessen ist die lokale Gewinnung von Sand und Kies entscheidend, um Verfügbarkeit und Bezahlbarkeit zu gewährleisten. Die am Niederrhein produzierten mineralischen Rohstoffe sind unverzichtbar für den Infrastrukturbau, die chemische Industrie und viele weitere Sektoren. Sie sind außerdem essenziell für die Realisierung der Energiewende und ein nachhaltiges Wirtschaften.
Subventionsfrei im Mittelstand
Die Sand- und Kiesindustrie ist einer der tragenden Wirtschaftszweige am Niederrhein. Dank der Arbeit der traditionellen, oft mittelständischen Unternehmen, die ohne Subventionen auskommen, trägt dieser Sektor maßgeblich zur regionalen Entwicklung bei. Er liefert nicht nur essentielle Rohstoffe für die Bauindustrie, sondern fördert auch den Natur- und Artenschutz, die Naherholung und den Tourismus durch rekultivierte Gebiete. Die Branche lockt auch weitere Firmen in die Region: Unternehmen wie REDSUN in Kevelaer mit rund 300 Mitarbeitern oder MAX BÖGL in Hamminkeln, wo über 120 Personen beschäftigt sind. Und: Letztendlich kann der Bausektor ohne die benötigten Rohstoffe seine Arbeit einstellen.
Ungesicherte Rohstoffzukunft
Eine Studie des Wirtschaftsministeriums aus dem Jahr 2023 hat die nationale Versorgung mit Sand und Kies bis zum Jahr 2050 untersucht. Die Analyse zeigt, dass eine Reduzierung der Sand- und Kiesgewinnung quasi unmöglich ist, ohne die Versorgungssicherheit zu riskieren. Die Studie prognostiziert, dass Versorgungsengpässe unausweichlich sind, sofern nicht sowohl die heimische Produktion deutlich gesteigert wird als auch umfangreiche Maßnahmen zur Reduktion des Bedarfs ergriffen werden (mehr dazu in unserem kies im dialog-Magazin).
Export im Sinkflug
Entgegen der populären Meinung zeigt die Statistik einen Rückgang des Exports von Sand und Kies aus Nordrhein-Westfalen. Laut dem statistischen Landesamt hat der Export dieser Rohstoffe von 2008 bis 2023 um rund 63 Prozent abgenommen. Diese Entwicklung widerlegt die Behauptungen über eine zunehmende Ausfuhr dieser wichtigen Ressourcen und unterstreicht die Bedeutung der lokalen Produktion für die nationale Versorgungssicherheit (mehr zum Thema "Rohstoffexport" finden Sie hier).