Sandknappheit

Genehmigungspraxis sorgt für Engpässe

In den letzten Monaten häuften sich die Schlagzeilen über Sand- und Kiesknappheit, die die Bauindustrie in Atem hält. Doch liegt der wahre Grund für diese Engpässe wirklich in einem physischen Mangel dieser Gesteinsrohstoffe oder steckt etwas anderes dahinter? Expertenschätzungen zufolge reichen die vorhandenen Ressourcen theoretisch tausende Jahre. Das eigentliche Problem liegt vielmehr im komplexen und zeitintensiven Genehmigungsprozess für die Gewinnung dieser Rohstoffe. Trotz alarmierender Nachrichten sind die geologischen Vorräte an Sand, Kies und Naturstein in Deutschland also weit von einem tatsächlichen Mangel entfernt.

Stau in den Behörden

Die Gewinnung von Sand und Kies ist an strenge Voraussetzungen gebunden. Unternehmen müssen umfangreiche Nachweise erbringen, dass ihre Abbauprozesse nachhaltig und umweltschonend gestaltet sind und dass sie die Eingriffe in die Natur adäquat ausgleichen können. Zudem ist bereits vor Beginn der Gewinnung ein detaillierter Plan für die spätere Nutzung der Fläche erforderlich. Diese Anforderungen führen zu einem aufwendigen Vorbereitungsprozess und haben einen zunehmenden „Genehmigungsstau“ zur Folge.

Auswirkungen auf die Bauindustrie

Ohne eine entschlossene behördliche Handhabung in der Flächenausweisung und Genehmigungspraxis droht die Sandknappheit, die eigentlich eine Genehmigungsknappheit ist, Realität zu werden. Dies könnte weitreichende Auswirkungen auf die Bauindustrie und damit auf die gesamte Volkswirtschaft haben. Um die scheinbare Sand- und Kiesknappheit zu überwinden, ist also eine Überarbeitung und Beschleunigung der Genehmigungsverfahren dringend notwendig. Eine effizientere Praxis würde nicht nur die Versorgungssicherheit verbessern, sondern auch die nachhaltige Nutzung dieser wichtigen Ressourcen gewährleisten. Der "Beschleunigungspakt" der Bundesregierung aus dem Jahr 2023 hat für die Rohstoffgewinnung nur wenig gebracht.


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